Mit FiveFingers durch die Sächsischen Schweiz ?

3 Grad zeigt das Thermometer an, als wir aus dem Auto steigen. Der Himmel ist noch grau und ich bin froh, dass ich doch meine Merinowollsocken angezogen habe. 

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Der Parkplatz ist überschaubar belegt, die Cafés alle noch geschlossen. Die Wandersaison beginnt in Wehlen ja erst noch, dementsprechend ruhig ist es überall. 

 

Wir machen uns gleich auf den Weg und es geht direkt mal ein Stück bergauf - gut so, dann wird’s ein bisschen wärmer. 

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Der erste Teil des Wanderweges hoch zur Bastei verläuft dann aber gerade, gut ausgebaut und dementsprechend weniger anspruchsvoll an meine Fußmuskulatur. Das merke ich auch in Form von kalten Zehen. Die Sohle des KSO ist die dünnste der FiveFingers. Gerade mal 3mm und der Stoff meiner Socken trennen meine Füße von dem teilweise noch gefrorenen Boden. 

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Allerdings bin ich gut abgelenkt, durch die Schönheit der Natur. Die Vögel zwitschern, Eiszapfen hängen von den mit Moos bedeckten Felsen, es riecht nach Erde und Wald. Ich entspanne mich immer mehr, genieße die friedliche Atmosphäre, die Ruhe und die vielen Farben.

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Nach einiger Zeit verlassen wir das Tal und wandern schmale Wege weiter nach oben. Der Weg ist nun „abenteuerlicher“, die Beine und Füße müssen mehr Arbeiten. Tatsächlich liegt hier an manchen Stellen auch noch Schnee und der Boden ist echt glatt. Auch über nassen oder matschigen Untergrund dürfen meine Schuhe mich tragen und manchmal spüre ich, dass meine Füße etwas feucht werden, denn wasserdicht ist der KSO keinesfalls. Macht mir aber gar nichts aus. Ich find das sogar sehr angenehm, den Untergrund so intensiv zu spüren und fühle so das Wandern wirklich mit allen Sinnen. 

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Auf dem vereisten Boden hab ich deutlich mehr Bodengefühl als meine Wandergefährten mit ihren herkömmlichen Wanderstiefeln, denen es sogar später einmal die Beine wegziehen wird. Die große Bewegungsfreiheit und das Gefühl für den Untergrund stelle ich natürlich auch mit Absicht immer wieder auf die Probe. Beim Balancieren zB. über einen Holzzaun oder beim Aufsteigen auf Felsbrocken, die so unseren Weg kreuzen. Meine Füße und Zehen können sich an jeden Untergrund anpassen und so hab ich ein gutes Sicherheitsgefühl bei jedem Schritt.

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Nach ca. 1,5 Stunden kommen wir an der Bastei an. Mittlerweile haben sich alle Wolken verzogen und wir haben einen grandiosen Blick auf die Elbe und die Umgebung. Glücklich suchen wir uns einen Platz in der wunderbar warmen Sonne und genießen unsere mitgebrachten Snacks. 

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Meine Füße haben sich durch den Weg aufgewärmt, sind aber nicht zu warm und fühlen sich kein bisschen schwer an. Der KSO ist so leicht am Fuß, dass ich ihn beim Gehen kaum spüre. Genau das, was ich liebe. 

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Zum Abstieg gehts durch die Schwedenlöcher - 700 Stufen nach unten in einer Natur, die an einen Märchenwald erinnert. Mal zwischen hohen Felsspalten hindurch, über einen Eisensteg drüber oder Holztreppen hinunter und das umgeben von hohen Felsen, Bäumen und einer so erholsamen Ruhe. Auch hier begegnen uns nur wenige Menschen und nicht das erste Mal freue ich mich darüber, heute hier zu sein. 

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Die Stufen enden an einem Bachlauf, dem wir weiter Richtung Elbe folgen. Auch hier gehen wir über einen gepflasterten, gut ausgebauten und gerade verlaufenden Weg, bis wir im Kurort Rathen ankommen. Das letzte Stück zurück nach Wehlen, führt uns an der Elbe entlang mit der Nachmittagssonne im Gesicht. 

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Diesen Abschnitt über den geteerten Elbradweg empfand ich dann etwas anstrengend für Waden und Hüfte. Da war mir und meinen Füßen der unebene Waldboden doch lieber, als der harte Asphalt. Um die Muskulatur etwas zu entspannen, werd ich dann zu Hause noch ein paar Mobilisierungsübungen u.a. auch mit dem Ball von Blackroll machen.

Im Auto sitzend fühl ich mich dann nach 12 km Wanderung ein wenig platt, aber enorm glücklich. und ausgeglichen. Die Sonne geht langsam unter und taucht den Himmel in ein warmes rot. „Das machen wir bald wieder“, beschließen wir. Mal sehen welche Schuhe ich dann teste. ;-)

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