Warum ist Barfußlaufen wichtig?

Was ist eigentlich das Besondere am Barfußlaufen?

Denkt mal an dieses wunderbar freie Gefühl, wenn ihr im Frühling das erste Mal barfuß über eine Wiese lauft. Ihr spürt den noch kühlen Boden, die einzelnen Grashalme kitzeln unter euren Füßen und zwischen den Zehen, mal ist der Boden hart, dann wieder weicher. Plötzlich tretet ihr auf einen kleinen Stein und zieht schnell den Fuß zurück. Kurze Zeit steht ihr dadurch auf einem Bein und der andere Fuß reagiert blitzschnell, gleicht die Bodenunebenheiten aus und sorgt dafür, dass ihr in Balance bleibt.

Das alles läuft unbewusst ab und wir können die meisten Reize nur wahrnehmen, wenn wir barfuß laufen und unsere Aufmerksamkeit achtsam auf unsere Füße und unseren Untergrund lenken. In unseren Füßen sind 75.000 Nervenendigungen, die hochsensibel reagieren und jederzeit Meldung erstatten über Veränderungen der Position der Gelenke, über Temperaturunterschiede, Bodenunebenheiten und vieles mehr. 

Mit unseren Zehen können wir Dinge vom Boden hochheben und festhalten - wem von euch fällt das noch leicht? Wir können eigentlich jede Zehe einzeln bewegen - schafft ihr es? Unsere Zehen und der Vorfuß dürfen möglichst schnell beim Gehen den Boden berühren, um zu schauen, ob dort eine Gefahr lauert (z. B. ein spitzer Stein, eine Scherbe) oder ob wir den Fuß sicher aufsetzen können. Stattdessen haben sich Viele durch den konventionellen Schuh angewöhnt stark mit der Ferse aufzusetzen und die Zehen weit nach oben zu ziehen, bevor sie irgendwann ganz am Ende der Abrollbewegung kurz den Boden berühren.

Lauft ihr barfuß oder zumindest im Minimalschuh füttert ihr euren Fuß wieder mit viel mehr Sinnesreizen. Je öfter ihr das macht, desto natürlicher und gesünder könnt ihr euch wieder bewegen, denn unser Körper liebt neue Reize und ist in der Lage alte Bewegungsmuster aufzugeben und mit neuen, effizienteren Mustern zu ersetzen.

Wie wichtig die Sinneswahrnehmung über die Füße ist, seht ihr hier auf diesem Bild: 

homunkulus

Das ist der „Homunculus“. In diesem „Menschlein“ wird die Zuordnung von motorischen und sensorischen Gebieten der Großhirnrinde zu unseren Körperteilen gezeigt. Zugegeben- die Hände nehmen die größte Flache ein, aber schaut doch mal, wie groß (und damit wichtig) auch die Füße im Gegensatz zum Rumpf, den Armen und Beinen dargestellt sind.

 

Deshalb möchten wir euch mit unserer Wochenendaufgabe einladen wieder mehr zu spüren- natürlich mit den Füßen:

Nehmt euch einmal 10 Minuten Zeit und lauft ganz bewusst barfuß am Strand… auf der Wiese… im Wald… - einfach in der Natur.

Was spürt ihr? 

Wie fühlt ihr euch danach?

Wir sind schon gespannt auf eure Antworten. Und natürlich machen wir auch mit und berichten!

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