Was dir dein Orthopäde verschweigt
Ein Hinweis vorab
Dieser Artikel soll keinen Arztbesuch ersetzen, sondern dir mögliche Baustellen aufzeigen. Eine Gesundheitsberatung muss im Endeffekt immer individuell an deine persönliche Situation angepasst werden.
Bitte spreche dich bei allen Beschwerden zuerst mit deinem Arzt ab.
Eine Entzündung oder Verletzung an den Füßen kann verdammt langwierig und unangenehm sein. Denn da du deine Füße ja täglich benutzt, ist es schwer ihnen Ruhe zur Regeneration zu geben.
Plantarfasziits, Fersensporn, Achillodynie, gezerrte Bänder, operierte Füße ... Jedes Beschwerdebild hat eine andere Ursache, aber eines haben sie alle gemein:
Ein ENORM wichtiger Bestandteil in der Heilung wird vernachlässigt, denn in der klassischen Schulmedizin findet dieser Bereich kaum Anwendung. Die Rede ist von therapiebegleitender Ernährungsumstellung.
Gesunde Ernährung? Ich will doch nicht abnehmen ...
Anders als viele Menschen glauben, hat eine gesunde Ernährungsweise nicht nur etwas mit Diät halten oder „Öko sein“ zu tun. Auch die Sorge darum, nur noch Salat essen zu drüfen, ist unbegründet.
Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung bildet vielmehr die Grundlage für gute Lebensqualität. Denn in deinen täglichen Mahlzeiten stecken alle Bausteine, damit dein Körper optimal funktionieren kann. Oder eben auch nicht.
Damit auch die Zellen deines Immunsystems optimal arbeiten* können und die Entzündungsreaktion zeitnah wieder beendet wird, sind einige Nährstoffe und Energie notwendig. Vor allem bei Verletzungen steigt der Bedarf stark an.
Werden diese Nährstoffe nicht durch die Nahrung aufgenommen, bedient sich dein Körper an allem, was er finden kann. So holt er sich Eiweiß, das für Immunzellen, deine Muskeln, das Bindegewebe und Sehnen der wichtigste Baustein ist, genau dort, wo du es gespeichert hast: aus Muskulatur, Bindegewebe oder Sehnen. Die Folge? Schwindende Muskulatur, weiches und schwaches Bindegewebe, sowie weniger kräftige und damit verletzungsanfälligere Sehnen.
*Eine Entzündung entsteht immer dann, wenn die Zellen deines Immunsystems aktiv werden und entweder einen Eindringling von außen bekämpfen oder abgestorbene Zellen beseitigen müssen, aber auch wenn sie durch chronischen Stress, bestimmte Nahrungsmittel oder Umweltgifte aktiviert werden. Oft kannst du diese Reaktion fühlen und manchmal auch sehen, wenn du zB eine Schnittwunde hast: Rötung, Schwellung, Wärme und Schmerz sind klassische Anzeichen für eine lokale Entzündung. Ist dein Körper großflächiger oder durch gefährlichere Erreger betroffen, spürst du dann sogar Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und willst nur ins Bett.
Bestenfalls klingt diese Immunrekation nach 4 - 7 Tagen wieder ab. Dann haben deine Immunzellen erfolgreich deinen Körper gegen Eindringlinge verteidigt.
Kurzes Feuer oder langfristiger Schwelbrand?
Fehlen Nährstoffe, wie Vitamine und Spurenelemente, dann kann dein Körper die vielen notwendigen Schritte nicht optimal durchführen, um die Entzündungsreaktion zu beenden.
Vergleichbar mit der Feuerwehr, die zwar vor Ort vor dem brennenden Haus steht, aber keinen Löschschlauch und keine Drehleiter dabei hat. Sie müssen dann mühsam mit einer Eimerkette den Brand löschen. Es entsteht mehr Schaden und es dauert länger, bis der Brand gelöscht ist. Ganz blöd kommt es, wenn die Feuerwehr versucht mit ihrer Eimerkette zu löschen, aber auf der anderen Seite immer wieder jemand das Feuer neu entfacht.
Und das passiert immer dann, wenn du entzündungsfördernde Lebensmittel isst.
Denn einige davon (Getreide, Milch, Hülsenfrüchte, Alkohol, Transfette, stark verarbeitete Produkte), Chemie (zb Pestizide, Kosmetik, Medikamente) und auch Stress können dazu führen, dass deine Darmbarriere durchlässiger wird. Die sollte eigentlich nur für einige Nahrungsbestandteile passierbar sein, kann aber durch gerade genannte Stoffe angegriffen werden.
Die Folge? Eine Immunreaktion, die sich verstärkend auf die bereits bestehende Entzündung auswirkt und sie weiter anfeuert.
Wenn eine Entzündung nicht rechtzeitig beendet werden kann, frisst sie enorm viel Energie. Diese Energie wird von anderen Organen abgezogen, was dann auch zu Folgeproblemen wie chronischen Schmerzen, Migräne, Verspannungen, Müdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, Heißhunger, Gewichtszunahme, Verdauungsstörungen, Einschlafproblemen uvm. führen kann. Paradox: Obwohl dein Immunsystem bereits aktiv ist, bist du auch anfälliger für Krankheiten.
Ernährungsmaßnahmen für bessere Heilung
Du kannst dein Immunsystem folgendermaßen unterstützen:
- Maximal 3 Mahlzeiten pro Tag
- Naturbelassene Lebensmittel aus Bio / Demeteranbau
- Eiweißquellen, wie Fisch, Fleisch, Eier, Ziegenkäse & -joghurt, Schafskäse, lange eingeweichte und gekochte Linsen oder Bohnen, Knochenbrühe
- Kein Fleisch aus Massentierhaltung, wenig rotes Fleisch
- Fleisch und Fisch aus artgerechter Haltung
- Zucker und Fructose minimieren
- Entzündungsfördernde Lebensmittel streichen, das sind Getreide, Milch, Hülsenfrüchte, Zucker & Fruchtzucker, Alkohol
- Mehr Entzündungshemmende Lebensmittel konsumieren, zB Curcuma, Fisch & Meeresfrüchte, Olivenöl, Knoblauch, grünes Gemüse, Kohl, Spargel, Beeren, Eier, fermentiertes Gemüse, Avocado
- Ausreichende Versorgung mit essenziellen Nährstoffen* wie:
- Omega 3 = Fisch & Meeresfrüchte
- Vitamin D = Mittags ohne Sonnencreme, dafür mit viel Haut 10 - 20 Minuten in die Sonne gehen
- Vitamin C = alle Kohlsorten, Brennnessel
- Zink = Austern, Garnelen, Innereien v.a. Leber, Sonnenblumenkerne
- Magnesium = Kakao, Cashewkerne, Sonnenblumen- & Kürbiskerne
- Jod = Fisch, Meeresfrüchte, Algen
- Selen = Paranüsse, Eier, Leber
*Essenzielle Nährstoffe sind Vitamine und Mineralien, die du deinem Körper mit der Nahrung zuführen musst. Du siehst an der Auflistung der Lebensmittel, dass viele dieser Stoffe hauptsächlich in tierischen Nahrungsmitteln zu finden sind. Tatsächlich ist die Menge dieser Stoffe in pflanzlicher Nahrung oft einfach zu gering oder kann durch Pflanzenabwehrstoffe (wie zB bei Magnesium und Zink im Getreide) nicht aufgenommen werden. Entzündungsfördernde Lebensmittel (Getreide, Hülsenfrüchte, Milch) und Medikamente blockieren zudem die Aufnahme von Vitaminen.
Falls du Vegetarier oder Veganer bist, dann solltest du Nährstoffe wie Omega 3, Zink, Magnesium, B-Vitamine, Jod & Selen über Nahrungsergänzungsmittel zuführen. Auch wenn du keinen oder selten Fisch isst, bist du auf eine Ergänzung angewiesen, denn gerade Omega 3 spielt Beim Beenden einer Entzündung eine ausschlaggebende Rolle. Ich kann dir dafür die Produkte von Norsan empfehlen.
Regeneration zusätzlich unterstützen
Auch abseits der Ernährungstherapie solltest du einige Punkte für Regeneration & Heilung beachten:
- Erholung: Guter Schlaf 7 - 9 Stunden jede Nacht, mehrere kurze Pausen am Tag
- Entspannungsmaßnahmen / Stressbewältigung
- Emotionale & psychische Belastungen auf den Grund gehen und daran arbeiten
- Bewegung (vor allem in der Natur). Nur durch Bewegung können Lymphe und Blut optimal fließen. Damit werden Immunzellen, Nährstoffe und Sauerstoff zu den Zellen gebracht die Heilen sollen und abgestorbene Zellen abtransportiert. Wichtig ist Bewegung insbesondere für Knorpelgewebe, denn das wird nur passiv durch Druck und Entspannung (wie ein Schwamm, der sich beim ausdrücken entleert und dann wieder vollsaugen kann) mit Nährstoffen versorgt.
- Die richtigen Schuhe tragen - Herkömmliche Schuhe erschweren die Heilung auch oft, denn deine Füße können sich darin nicht optimal bewegen. Oft werden sie sogar in einseitige Haltungen gezwungen, wodruch noch mehr Spannungen entstehen. Lass dich von uns zu den passenden Barfußschuhen beraten. In unserem Sortiment findest du garantiert den für deine Füße optimalen Schuh (auch ggf. mit etwas dickerer, gepolsterter Sohle ;-) )
Fazit
Du siehst, du hast hier eine Menge selbst in der Hand und bist nicht einfach der Entzündung ausgeliefert. Ob du krank wirst oder nicht, bzw wie schnell du wieder gesund wirst, kannst du mit deinem eigenen Verhalten, mit deinem Lebensstil und deiner Ernährung beeinflussen.
Chantal ist Leitung im Barfüßler Dresden, hat einen Bachelor in Gesundheitsmanagement, ist Ernährungs- und Gesundheitscoach und absolviert gerade ein Studium zur kPNI Therapeutin. Seit 6 Jahren beschäftigt sie sich mit Themen wie Bewegung, Fitness, Stressbewältigung und Ernährung und hilft anderen Menschen dabei, sich ihre Gesundheit und Lebensqualität zurückzuholen.
Mehr Infos zu ihrer Arbeit abseits vom Barfüßler findest du auf ihrer Webseite www.chantal-amend.de